Geschichtlichkeit

Das Buch greift die biblische Geschichtsschreibung so auf, als berichte sie - abgesehen vom vermeintlich göttlichen Auftrag - über historisch verbürgte Fakten. Es ist jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die biblische Darstellung von den tatsächlichen Ereignissen im Kanaan der Antike abweicht.

All das ist für den Ansatz des Buches aber nur zweitrangig. Nicht der Zusammenhang zwischen den faktischen Gräueltaten des Nationalsozialismus und den vermutlichen der Israeliten der Antike ist von Belang, sondern die Tatsache, dass ein religiös verankertes Wertesystem Völkermord als potenziell gottgefällig propagiert.

Selbstverständlich sind die Gräueltaten des Nationalsozialismus ein singuläres Ereignis der Geschichte. Sie sind mit nichts anderem gleichzusetzen. Cham 2.0 vergleicht aber nicht Ereignisse, sondern Ausdrucksarten der Menschenverachtung.